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Beziehung und Dramatik:?Wenn Du mich verlässt, darf ich dann mitkommen??



Hallo Ihr Lieben! 


Für meinen ersten Podcast habe ich diesen Satz ausgewählt.


?Wenn Du mich verlässt, darf ich dann mitkommen?? 


Dieser Satz hat mich umgehauen. 

Ich las ihn auf einer Postkarte in Nördlingen.

Hat mich tief bewegt, getroffen. Ich hätte gleich mitweinen können.

Wie traurig klingt das. Wie herzzerreißend.


?Wir sind Menschen?, spürte ich in mir, ??wir sind oft Menschleins?. Klein, verlassen, tief verletzt.


Ich sehe meiner Beratungspraxis täglich in große nasse Augen, die das Unfassbare einer Trennung nicht fassen können.


?Wenn Du mich verlässt, darf ich dann mitkommen?? 

?Es wird nicht möglich sein, dass du mitkommst. Wir trennen uns ja. Was willst du noch bei mir, wir verstehen uns doch nicht mehr. Wie soll das dann gehen??


In diesem Satz ist die ganze Welt. 

Der Sinn und Irrsinn unseres ganzen Lebens. 

Zu leben, und dennoch Trennungen zu erfahren.

?Was soll das? Wie unnütz das Ganze. Wie blöd. Ich versteh das Alles nicht mehr. 

Darf ich aber trotzdem mit dir mitkommen??


Es geht im Leben nicht um Arbeit und Erfolg und Funktionieren. Es geht, um die eigene Hand in der Hand eines anderen Menschen.



Hilfestellung


Für den der geht:


Eine Trennung ist schlimm.

Seien sie sorgsam mit Ihrem Partner!!! Vergessen Sie nicht, wie sind Menschen mit einem Herz.

In dieser Situation höchst verlassen, panisch, schmerzend, einsam, unendlich traurig. 

Sie vielleicht auch.


Gehen sie sehr sorgsam mit dem verlassenen Partner um. 

Ein Rosenkrieg geht gar nicht! Reißen sie sich zusammen!!!

Handeln sie erwachsen und menschlich in der Zeit der Trennung.


Sie haben mit ihre wichtigsten Jahre ihres Lebens mit ihrem Partner verbracht. Ihr seid durch den anderen zu einem großen Teil zum dem geworden, der ihr heute seid. Unternehmen Sie diese Würdigung für den Anderen, und danken sie. 


Für den der bleibt:


?Und Ich? 

Klar. Ich werde überleben. 

Werde Monate lang ein Häufchen Elend sein und kein Licht am Ende des Tunnels sehen. 


Bis mich die Einsamkeit nicht mehr erdrückt. 

Werde wieder leben und stärker denn je sein (sagt man ja).

Es wird wichtig werden, die Einsamkeit einmal im Leben gründlich kennenzulernen. Auch wenn ich es auf keinen Fall möchte. 


Lass mich weinen,

lass mich traurig sein, 

elendig Dich lieben. 


Lass mich nun in Ruhe.


Ich werde es traurig überleben.

Und bei mir selbst ankommen ? wie noch nie!



Trost


Hermann Hesse ? Stufen


Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

Uns neuen Räumen jung entgegen senden,

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!



Wandel 


Das Gleichnis von der Raupe


Eine Raupe, oft unansehnlich, lebt jahrelang am Boden und ernährt sich davon, was sie findet. Plötzlich, eines Tages klettert sie auf einen Ast, hängt sich an einem Faden daran und verpuppt sich. 

Nun ist sie Wind und Wetter ausgesetzt. Ein Vogel könnte sie fressen, der Faden reißen. In dieser Phase ist sie völlig hilflos.

Mit ihr selbst geschieht aber ??die radikalste Form der Veränderung, die man sich vorstellen kann?*. Alles in ihr wird radikal umgebaut. Kein inneres Organ ist am Ende da, wo es früher war. Es ist an anderer Stelle.

Zudem kann die Raupe den Zeitpunkt des Schlüpfens auch nicht bestimmen, nicht beschleunigen, was sie zu gerne würde. Aber sie muss abwarten, denn ?alles hat seine Stunde?.

Wir wissen, was am Ende dieser Geschichte schlüpft: eine wunderschönes, anderes Wesen. Ein Schmetterling.


Wenn Sie in einer schweren Krise sind, dann wissen sie nicht mehr was oben und unten ist. Sie hängen in einem Kokon, können sich nicht mehr bewegen, sind allen Gefahren und Depressionen hilflos ausgesetzt. Sie können das Ende der Krise auch nicht erzwingen, und beschleunigen. Da müssen Sie durch, durch diesen Umbau und Verwandlung. Hin zur einer neuen Lebensstufe. Mit wunderschönen Flügeln.

Tröstend ist aber zu wissen: Ich bin gerade in einem Kokon. Das ist eigentlich eine gute Sache!


    *(Matthias Horx, das Buch des Wandels)


Eine Klientin schickte mir neulich eine Postkarte, auf der stand: 



Dieser Mensch

befindet sich

momentan

im Umbau.

Danke für Dein

Verständnis.




Stufenlieder


Zum Mitweinen



Jupiter Jones Still


So Still,

das jeder von uns wusste,

das hier ist, für immer,

für immer und ein Leben 

und es war so still,

das jeder von uns ahnte,

hierfür gibts kein Wort,

das jemals das Gefühl beschreiben kann.


So still, das alle Uhren schwiegen,

ja, die Zeit kam zum erliegen,

so still und so verloren gingst du fort,

so still und so verloren gingst du fort.


Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an, 

das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,

wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,

heisst das noch nicht das ich versteh,

warum dieses Gefühl für immer bleibt.


So laut, die Stunden nach dem Aufschlag als es galt,

das alles, zu erfassen und verstehen und es war,

so laut, das alles was wir dachten nichts als Leere zu uns brachte

so laut und so verloren war es hier,

als Stille bei uns wohnte anstatt Dir.

                           ?




PeWerner Kribbeln im Bauch


Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst

Wie wenn man zuviel Brausestäbchen iss

Dieses Kribbeln im Bauch

Vermisst du doch auch

Einfach überzusprudeln vor Glück


Wir haben uns so aneinander gewöhnt

Uns bringt nichts und niemand aus der Ruhe

Die Zeit haut uns die Leidenschaft abgewöhnt

Sie steht wie das schwarze paar Schuhe


Irgendwo unten im Kellerregal

Wartend auf ein Begräbnis

Und wir tun so, als wär das normal

Unsere Liebe steht ab und wird schal


Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst

Also ob im Magen der Teufel los ist

Dieses Kribbeln im Bauch

Kennst du doch auch wenn man glaubt

Fast überzuschäumen vor Glück

                           ?



Udo Jürgens Ich war noch niemals in New York 


?Schatz, ich geh eben mal Zigaretten holen.? Um ein Haar wäre er nicht mehr gekommen, zurück in sein immer gleich laufendes spießiges Leben. Er spürte die Chance, alles zurücklassen zu können. Aber er kam zurück zur Familie. Seine Frau fragte, war was Besonderes? 


Um Himmels Willen! Warum hat er es ihr nicht gesagt?? Seine Wünsche, seine Not?